Die Entstehung des Botanischen Gartens von Florenz geht 
                                                                  auf den 1. Dezember 1545 zurück, als der Großherzog 
                                                                  Cosimo I. de’ Medici das Grundstück von den Domenikanerschwestern 
                                                                  kaufte. Der Garten, der auch unter dem Namen „Giardino 
                                                                  dei Semplici“ (Garten der Einfachen, Bescheidenen) 
                                                                  bekannt ist, weil er ursprünglich dem Anbau und der 
                                                                  Ausstellung von Heilpflanzen diente, ist weltweit der 
                                                                  dritt älteste nach jenen von Padua und Pisa. 
                                                                                           
                                                                  Der Originalentwurf wurde von Niccolò als „il 
                                                                  Tribolo“ bezeichnet, der bereits andere großherzogliche 
                                                                  Gärten realisiert hatte, darunter jenen der „Villa 
                                                                  di Castello“, während seine Ausgestaltung unter 
                                                                  der Leitung des Botanikers Luca Ghini erfolgte, dem 
                                                                  2 Jahre zuvor bereits die Ausführung des Gartens von 
                                                                  Pisa übertragen wurde, im Auftrag des Großherzogs. Der 
                                                                  Garten wurde im 18. Jh. verbessert und um Sammlungen 
                                                                  erweitert, wofür sich Cosimo III. de’ Medici verwendete, 
                                                                  der ihn der Pflege der „Società Botanica Fiorentina“ 
                                                                  anvertraute, die unter der Leitung des berühmten Botanikers 
                                                                  Pier Antonio Micheli stand. Im Jahre 1783, als er der 
                                                                  „Accademia dei Georgofili“ untergeordnet 
                                                                  wurde, erhielt er die Bezeichnung „Orto Sperimentale 
                                                                  Agrario“ (Landwirtschaftlicher Versuchsgarten), 
                                                                  anschließend 1847 „Giardino dei Semplici“ 
                                                                  und schließlich, im Jahre 1880 „Orto Botanico 
                                                                  dell'Istituto di Studi Superiori“. 
                                                                                           
                                                                  Heute verfügt der Garten über eine Fläche von 2,39 ha, 
                                                                  die durch Wege und Pfade in Abschnitte unterteilt sind. 
                                                                  Vervollständigt wird die Anlage durch Gewächshäuser 
                                                                  und temperierende Anlagen zum geschützten Anbau von 
                                                                  Pflanzen. Der Pflanzenbestand setzt sich aus über 5.000 
                                                                  Exemplaren zusammen, darunter zahlreiche Bäume, die 
                                                                  teilweise uralt sind, wie zum Beispiel ein Taxus baccata, 
                                                                  der von Micheli um das Jahr 1720 gepflanzt wurde, eine 
                                                                  majestätische Korkeiche, die 1805 gepflanzt und nie 
                                                                  beschnitten wurde, zahlreiche Nadelbäume, darunter Araucaria, 
                                                                  Torreya, Sequoia und ein schönes Exemplar von Metasequoia 
                                                                  glyptostroboides, eine Art, die ursprünglich als Fossil 
                                                                  kennengelernt und erst 1941 in China entdeckt wurde. 
                                                                                           
                                                                  Als besonders bedeutende Sammlungen verdienen einige 
                                                                  spezielle Hervorhebung: Die Cycadinae, die Tillandsia, 
                                                                  die Orchidazeen und die Farne. Beachtlich, was die Anzahl 
                                                                  und die Abmessungen der Gewächse anbelangt, ist die 
                                                                  Azaleensammlung, deren Blüten im Frühjahr die Aufmerksamkeit 
                                                                  zahlreicher Besucher auf sich zieht. Unter didaktischen 
                                                                  Gesichtspunkten sind vor allem die Abschnitte mit Heilpflanzen 
                                                                  wichtig, mit Fettpflanzen sowie jene mit fleischfressenden 
                                                                  Pflanzen. 
                                                                                           
                                                                |